A
usgabe 56
Die Weltmaschine




Startseite
Editorial: Das Wunder von Genf
Alles ist eine Frage der Konsumgewohnheiten“.
Interview mit Karlheinz Brandenburg

Was von der Zukunft geblieben ist
Wie soziale Kontakte im StudiVZ geknüpft und gepflegt werden

Aus alt mach neu? Über Innovationen
und Recycling im Social Web

Raus aus der Selbstbeobachtungsfalle!
Leben nach dem Digitaltod
Die Entwicklung des Internetrechts
Die Vordenker. Gesammelte Vorträge von Denkern und Machern, die das Web prägen


Autoren dieser Ausgabe




Impressum
Themen des Magazins
Ausgabenverzeichnis
Stichwortverzeichnis
Verzeichnis aller Autoren


Newsletter und RSS-Feed
Link in del.icio.us ablegen
Artikel drucken

Presse

Das Wunder von Genf

In der Nähe von Genf steht eine riesenhafte Maschine, die uns die Welt erklären soll. Sie kostet drei Milliarden Euro, besteht aus kilometerlangen unterirdischen Röhren und ist für Laien logischerweise unverständlich. In der ansonsten eher ruhigen Schweiz will man mit ihr den Urknall simulieren.

Perfekte Bedingungen also für Panikmache, z. B. in der Bild-Zeitung:
Geht heute die Welt unter?. Bei Experimenten mit dem Large Hadron Collider (LHC), wie die Maschine heißt, drohe die Entstehung schwarzer Löcher. Angeblich sagt zwar sogar Stephen Hawking, dass diese Löcher sofort wieder zerstrahlten und deshalb ungefährlich seien, aber so ganz glauben will man ihm das offenbar nicht. Der Weltuntergang verkauft sich besser. Momentan ist die Maschine jedenfalls defekt, ein neuer Anlauf kommt erst 2009.

Der LHC ist nicht die erste Weltmaschine, die am CERN in Genf entstanden ist. Weitaus weniger Medieninteresse begleitete vor ein paar Jahren die Erstveröffentlichung des World Wide Web. Das war am 30. April 1993. Winzig war es noch, doch schnell sollte es wachsen.

Inzwischen hat es die Welt verändert. Die Vergleiche mit anderen Höhepunkten der Mediengeschichte können nicht bombastisch genug ausfallen. Die Erfindung des Buchdrucks wird gerne gewählt. Und Wired-Gründer Kevin Kelly stellte
in einem Vortrag Ende 2007 fest, dass das Web die größte Maschine ist, die wir je gebaut haben". Und sie läuft, dank ihrer genialen Architektur, insgesamt gesehen bislang ohne Aussetzer.


In dieser Ausgabe blickt Neue Gegenwart zurück auf Ausschnitte der 15-jährigen Geschichte des World Wide Web. Zehn Jahre davon ist das Magazin inzwischen selbst mit von der Partie.

Im World Wide Web haben technologische Revolutionen stattgefunden, die das neue Medium der Öffentlichkeit schnell bekannt gemacht und seine eigene Verbreitung stark beschleunigt haben. Dazu zählt die Entwicklung des mp3-Standards, der die einfache und schnelle Übertragung von Musik über das
World Wide Web möglich macht. Illegale Tauschbörsen kamen und gingen und die Musikindustrie schien stets kurz vor dem Untergang zu stehen. Neue Gegenwart hat in dieser Ausgabe mit Karlheinz Brandenburg gesprochen, dem Entwickler des Formates mp3.

Das World Wide Web hat sich vom Medium für eine Info-Elite über die New Economy zum Massenmedium mit Massenbeteiligung entwickelt.
Neue Gegenwart-Autor Thomas Roessing wirft einen Blick auf die Web-Geschichte, Astrid Lamm kommen viele Innovationen des Web 2.0 bekannt vor und der Kommunikationswissenschaftler Christoph Neuberger von der Universität Münster berichtet in Neue Gegenwart von einer Studie zum Kommunikationsverhalten auf StudiVZ mit überraschenden Ergebnissen.

Soziale Netzwerke wie StudiVZ, Xing oder Facebook sind inzwischen derart relevant für die persönliche Kommunikation, dass der Ausstieg aus ihnen zum Happening wird. Nachdem Neue Gegenwart-Autorin Frauke Lüpke-Narberhaus im Februar via Spiegel Online ihren Ausstieg aus Xing und StudiVZ verkündigte, war das Echo gewaltig. Sie wurde zu Podiumsdiskussionen eingeladen, sollte gar ein Buch über den Ausstieg schreiben. Im StudiVZ konnte man der Gruppe "Komm zurück, Frauke Lüpke-Narberhaus" beitreten. Sie ist nicht zurück in den Netzwerken. Dafür schreibt sie in Neue Gegenwart darüber,
warum ihr Ausstieg eigentlich ein Einstieg war.

Weitere Themen finden Sie wie immer auf der aktuellen
Startseite des Magazins. Im Dezember geht es weiter. Dann kommt der zweite Teil dieser Jubiläumsausgabe zum zehnjährigen Bestehen des Magazins.


Viel Spaß mit dem Magazin wünscht Ihnen

Björn Brückerhoff