EDITORIAL VON BJÖRN BRÜCKERHOFF

Das Bild ist die Mutter des Wortes, sagte der Schriftsteller und Kulturkritiker Hugo Ball. Doch immer öfter verschwindet die Unbestechlichkeit des Bildes im Nebel digitaler Nachbearbeitung. Und dabei hat das Bild als Mutter der Berichterstattung längst nicht ausgedient. Bilder, die von echten Folterskandalen erzählen, bekommen Konkurrenz von gefälschten Dokumenten.

WEITER

Der Bildersturm

FLORIAN ILLIES
Nach den Regeln der Kunst

INTERVIEW: BJÖRN BRÜCKERHOFF
BILD: JENS RÖTZSCH / AGENTUR OSTKREUZ


Florian Illies, geboren 1971, hat im Jahr 2000 den Versuch unternommen, die Erinnerungen seiner Generation in einem Buch zu systematisieren. Sein Erstling "Generation Golf" wurde zum Bestseller. Wie bei jeder Erfolgsstory fanden sich zahlreiche Neider und Nachahmer. Illies arbeitete als Feuilletonredakteur der Frankfurter Allgemeinen Zeitung. Heute lebt er als Autor in Berlin, hat zwei weitere erfolgreiche Bücher geschrieben und gerade begonnen, zusammen mit seiner Frau Amélie von Heydebreck ein Magazin für "Kunst und Leben" herauszugeben.

WEITER

TERROR-PR
Die Markenkommunikation
des Terrorismus


TEXT: BJÖRN BRÜCKERHOFF

Medial erstaunlich umfassend vor- und nachbereitet tritt der Terrorismus unserer Tage in Erscheinung. Wo früher unhandliche Koranzitate dräuten, parlieren Attentäter und Drahtzieher heute häufig in mehrsprachig übersetzten Videobotschaften und Web-Downloads über aktuelle Gräueltaten.

WEITER

SEYMOUR HERSH
Keine Angst vor der Wahrheit

TEXT: MANUELA RÜTHER

Es gibt wenige Personen des öffentlichen Lebens, bei denen sich die Geister so scheiden, wie bei Seymour Hersh. Den „Rächer“ nannte ihn die Columbia Journalism Review, als „globalen Polizeireporter“ betitelte ihn die New York Times. Auch in den deutschen Medien wurden seine Artikel über den Folterskandal von Abu Ghureib immer wieder zitiert. Und gewürdigt. Die Wochenzeitung "Die Zeit" bezeichnete ihn kürzlich als „den besten investigativen Journalisten unserer Tage.“

WEITER
FOLTERBILDER / INTERVIEW MIT JÖRG ARMBRUSTER
"Doppelt und dreifach bestraft"

INTERVIEW: STEPHAN LENHARDT

Jörg Armbruster, geboren 1947 in Tübingen, begann seine journalistische Laufbahn beim WDR. Später arbeitete er als Reporter bei der SDR-Abendschau und der Redaktion Innenpolitik. Zehn Jahre lang war Armbruster Reisekorrespondent und Redakteur in der Auslandsredaktion Fernsehen, zuletzt als Leiter. Seit 1999 ist er als Auslandskorrespondent in Kairo zuständig für die Berichterstattung aus der gesamten arabischen Welt. In der Gegenwart spricht  Armbruster über die Macht der Fernsehbilder, die doppelte Bestrafung der Folter-Opfer von Abu Ghureib und die Pressefreiheit im Irak.

WEITER

GESUNDHEIT
Opfer der Gewohnheit

TEXT: BJÖRN BRÜCKERHOFF

Bilder blutender Gehirne und zerfressener Lungenflügel zieren ab August alle Zigarettenpackungen in Singapur. Der Regierung des Stadtstaates, bekannt für ihr harsches Vorgehen gegen Kriminalität und Drogen, sind einfache Warnhinweise auf Zigarettenschachteln längst zu lasch. Drastische Bilder von toten Säuglingen und sterbenden Erwachsenen sollen deutlicher über die Folgen des Rauchens aufklären. Ein schneller Tod ist für Raucher der Glücksfall, daran lassen die Bilder keinen Zweifel.

WEITER
RECHT
Ethik und Journalismus:
Widerspruch in sich?


TEXT: RA JENS O. BRELLE

Der scheidende Bundespräsident Johannes Rau verabschiedete sich von den Medien mit einer Standpauke. Beim Jahrestreffen des "Netzwerk Recherche" am 5. Juni in Hamburg hat er die Journalisten an ihre gesellschaftspolitische Verantwortung erinnert.

WEITER

MENSCH
Das visuelle Tier

TEXT: JONS M. SCHIEMANN M.A.

Der Mensch ist, im Gegensatz zu den meisten anderen Säugetieren, hauptsächlich durch seinen visuellen Sinn geprägt. Während Schlangen sich vornehmlich durch ihren Geschmackssinn orientieren (deswegen zischeln sie) und der Großteil der Tiere im Vergleich zu ihrem Geruchsvermögen ein eher marginales Sehvermögen besitzt (wie zum Beispiel Hunde), verhält es sich bei dem Menschen genau umgekehrt. Hier dominiert eindeutig der Sehsinn.

WEITER
KRIEGSFOTOGRAFEN
"Lieber fünf Minuten
zweifeln, als ein Leben
lang tot."


TEXT: MALTE F. KLEIN

Die Erinnerungen an den Irakkrieg sind schon wieder verblasst. Jeder Tag bringt neue Bilder und Meldungen: Flüchtlinge im Sudan, die Fußball-EM und die neue UN-Resolution für den Irak. Denn das Land ist alles andere als verschwunden aus der Berichterstattung. Damit deutsche Leser von den Geschehnissen der Welt erfahren, muss jemand in Krisengebieten vor Ort sein und Fotos schießen. Der Bildjournalist Thomas Hegenbart arbeitete während des Krieges im Irak für den Stern.

WEITER

ZENSUR
"Ein Bild lügt mehr
als tausend Worte"


INTERVIEW: MICHAEL FEUERSENGER

Die Gegenwart im Gespräch mit Verleger und Autor Roland Seim über die Macht der Bilder und die Frage, was wir heute noch glauben können.

WEITER

EIN SAMSTAG MIT ANKE ENGELKE UND GEORG BASELITZ
Bilder, die den Kopf
verdrehen


TEXT: MARC LAUTERFELD, LL.M.

Am frühen Nachmittag des ersten Samstag im Juni – kurz nach 15.00 Uhr – geht es los. Georg Baselitz – seine Markenzeichen, Vollbart und attitüdenhafte Zigarre, sind längst Einstecktuch und Hochglanzschuhen gewichen – betritt zusammen mit Anke Engelke, die sich sympathisch-sportlich gibt – „Rocky-Jeans“, schwarzer Rolli und Pferdeschwanzfrisur – die große Halle der Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland in Bonn.

WEITER

CORBIS
Bilder, tiefgefroren

TEXT: KAI HALLER

Dokumentationen, Soaps, Casting-, Talk- und Quiz-Shows, Spielfilme, Nachrichtensendungen und Werbung, Tageszeitungen, Nachrichten-Magazine, Frauen-, Männer- und Lifestyle-Magazine. Unsere Fernsehgeräte laufen auf Hochtouren und die Druckpressen ohne Pause. Heute bestaunt und morgen schon wieder vergessen.

WEITER

In eigener Sache Die Gegenwart erhält Grimme Online Award WEITER

Die nächste Ausgabe

Die Gegenwart Nr. 39 erscheint im August 2004.
Schwerpunkt: "Und jetzt
der Sport."

Abonnieren Sie hier den Newsletter!
Was ist die Gegenwart?