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    Kommunikation in den Zeiten 
    des digitalen Kulturwandels 
    25 Jahre World Wide Web, 20 
    Jahre Neue 
    Gegenwart® 
    
    
     
    
    
    
      
    
    
    
     
    Liebe Leserinnen, liebe Leser, 
     
    
    
    als 
    Online-Magazin für Medienjournalismus strebt Neue Gegenwart® an, sich in 
    jeder Ausgabe mit den Wirkungen von Medien auf die Gesellschaft zu 
    beschäftigen. Medienjournalismus kann jeder journalistische Beitrag 
    sein, der  Medien behandelt. Das klingt klar und deutlich, 
    führt aber dazu, dass eine ganze Reihe journalistischer Erzeugnisse als 
    Medienjournalismus firmieren, die inhaltlich verschieden, an 
    unterschiedliche 
    Zielgruppen adressiert  und von jeweils eigenen Problemen betroffen sind. 
    Von der Fernsehprogrammseite in der Tageszeitung bis zur Feuilleton-Diskussion 
    kann  mit Medienjournalismus alles gemeint sein. 
     
    In der Mediengesellschaft haben Themen aus allen Ressorts potenziell mit den 
    Medien zu tun. Entsprechend hat Neue Gegenwart® früh den Ansatz 
    formuliert, einen 
    
    
     General Interest-Medienjournalismus anzustreben: "General Interest-Medienjournalismus 
    braucht (neben dem ökonomischen Rückgrat) vor allem Themen, die die 
    allgemeine Öffentlichkeit interessieren" (Brückerhoff 2005). Die 
    Bedeutung einer medienjournalistischen Aufklärung scheint 
    angesichts grassierender 
    Lügenpresse-Vorwürfe, Vertrauenskrisen und einem für alle offenen Zugang zur Öffentlichkeit 
    über das World Wide Web immer wichtiger zu werden.  
     
    Allerdings führt das Leben in einer 
    Mediengesellschaft nicht zwangsläufig zu großem Interesse an Medien. Der Journalismus steht nicht 
    mehr nur vor der Aufgabe, seine Rezipienten durch Qualität  zu überzeugen. 
    Die Rezipienten müssen Qualität auch wichtig finden.
    Sie müssen Journalismus  erkennen können. Und sie müssen Journalismus unterscheiden können von den 
    Medienangeboten, die von Unternehmen, Stiftungen und politischen Gruppierungen 
    lanciert werden. Medienangebote, 
    die zwar wie Journalismus aussehen, aber mit Journalismus nichts zu tun haben.
    
    
    Wenn die Nutzer nicht (mehr) wissen, warum es Journalismus gibt, werden sie 
    ihn nicht automatisch vermissen. 
      
    
    
     
    Neue Gegenwart® gibt es jetzt seit 20 Jahren, das 
    World Wide Web bereits fünf Jahre länger. 
    Am 4. Juli 1998 ist das Magazin
    
    
    – 
    
    
    damals noch unter anderem Namen
    
    
    –
    als monothematische und periodisch aktualisierte Website erstmals 
    erschienen. Die Medien und ihre gesellschaftlichen Wirkungen haben ab der 
    ersten Ausgabe den Schwerpunkt des Magazins gebildet. Daraus ist eines der ersten – 
    vielleicht sogar das erste – regelmäßig erscheinende Online-Magazin in 
    Deutschland entstanden, das sich mit medienjournalistischen Fragen 
    auseinandersetzt.  
    
    
     
    Das Medium, in dem das Magazin erscheint, hat sich in dem Vierteljahrhundert 
    seines Bestehens naheliegenderweise stark 
    verändert. Nach der – trotz Dot-Com-Blase und Börsencrash – geradezu naiven Anfangszeit voller Euphorie in den 
    90er- und frühen 2000er-Jahren haben inzwischen 
    Kommunikationsprofis mit vielfältigen Intentionen die Regie übernommen. Die 
    Folge ist ein Kulturwandel der digitalen Kommunikation, der dem Journalismus 
    zusetzen, aber auch eine Chance sein kann.  
    
    In dieser Ausgabe beschäftigt sich das Magazin Neue Gegenwart®
    mit den Folgen dieses 
    digitalen Kulturwandels.  
     
    Der Journalismus-Professor und Publizist sowie ehemalige Leiter des 
    Adolf Grimme-Instituts, Bernd Gäbler, hat eine umfangreiche Studie zur Rolle 
    der AfD in den Medien vorgelegt. In Neue Gegenwart®
    schreibt er exklusiv über
    
    
     die 
    AfD als erste Internet-Partei. 
     
    Der Wandel der politischen Kommunikationskultur wird begleitet vom Begriff 
    der 
    
    Fake News. 
    Neue 
    Gegenwart widmet diesem Phänomen zwei Beiträge. In einem Beitrag geht es um 
    
     Fake 
    News als Symptom einer postfaktischen Politik. 
    Im anderen Beitrag setzt Neue 
    Gegenwart®-Autorin 
    Julia Serong (Universität München) 
    
     Wahrheit 
    und Macht ins Verhältnis. 
     
    Neue Gegenwart®-Autor 
    Tobias Eberwein (Österreichische 
    Akademie der Wissenschaften) 
    untersucht in einer Studie die negativen Effekte von Partizipation im 
    Journalismus und identifiziert verschiedene Arten von Störern (im 
    Internet-Jargon Trolle genannt). In Neue Gegenwart® stellt er zentrale Ergebnisse vor: 
    
     Futter 
    für den Troll.
    Tina Bettels-Schwabbauer (Universität Dortmund) hebt die 
    wachsende Bedeutung des 
    
     Datenjournalismus 
    in der Journalistenausbildung hervor. 
    Neue Gegenwart®-Autor Marcus Bölz, Professor für 
    Journalismus und Autor mehrerer Bücher zum Thema Sportjournalismus, widmet 
    sich der 
    
     digitalen 
    Transformation im Fußballjournalismus. Und Petra Bäumer, freie 
    Journalistin in Köln, versetzt sich zurück in die digitale Vergangenheit am Institut für Kommunikations-wissenschaft der Universität Münster im 
    
     Wintersemester 2000/2001. 
     
     
    Eine interessante Lektüre wünscht Ihnen 
     Björn 
    Brückerhoff  
    Herausgeber/Chefredakteur/Editorial Design  |